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Brücke Ostorfer See

Landesbaupreis 2022

Foto: Torsten Schmeling

Beurteilung der Jury
Kategorie Konstruktiver Ingenieurbau

Mit der Radwegbrücke über den Ostorfer See hat der Planer ein attraktives Bauwerk entworfen, das die Verkehrswege optimal verbindet und sich gleichzeitig wohlproportioniert in die Umgebung einpasst. Durch die gewählte Krümmung und die Aufweitung am östlichen Ufer werden die beiden ankommenden Wege aus fahrdynamischer Sicht sehr gut an das Bauwerk angeschlossen.


Foto: Torsten Schmeling
 

Das Brückenbauwerk verbindet den Radfernweg „Hamburg – Rügen“ mit dem „Residenzstädterundweg“ und gleichzeitig die beiden Halbinseln Krösnitz und Dwang im Ostorfer See. Die neu entstandenen Fußwegeverbindungen sind eine Bereicherung für die Anwohner. Die gewählte Überbauhöhe in Verbindung mit der Kuppenausrundung gibt der Überführung optisch eine besondere Leichtigkeit.


Foto: Torsten Schmeling

 

Projektbeschreibung von Reiner Temme

Die Brücke wurde als Durchlaufträger mit vier Feldern errichtet. Die Widerlager aus Stahlbetonfertigteilen ruhen auf Brunnengründungen. Die Innenauflager der Brücke bestehen aus gerammten Stahlrohrpfählen mit Stahlquerträgern. Der Überbau besteht aus einer zweistegigen Stahlkonstruktion. Das Bauwerk ist in Grund- und Aufriss gekrümmt.

Der Brückenüberbau ist ein Durchlaufträger mit vier Feldern. Die Endfelder haben Stützweiten von je 19,00 m. Die Stützweite der Innenfelder beträgt je 27,00 m. Die Gesamtstützweite ergibt sich damit zu 92,00 m. Der stählerne Überbau besteht aus zwei Hohlkästen als Hauptträger, die einen Achsabstand von 1,60 m haben. Die Hohlkästen sind 0,86 m hoch und bestehen je aus einem oberen und einem unteren Gurtblech und parallelen Stegblechen. An den Unterseiten der Hohlkästen sind halbierte Stahlrohre angeschweißt, die in die Tragwirkung einbezogen werden. Die äußeren Ränder des Überbaus werden aus halbierten Stahlrohren mit angeschweißten Stahlblechen gebildet. Die Randträger tragen die Geländer. Querträger und Diagonalstreben in Doppel-T-Form aus Flachstählen zwischen den Hauptträgern und den Randträgern dienen als Aussteifungen und als Windverband.


Foto: Torsten Schmeling

 

Die Ränder des Überbaus wurden mit Sonder-Füllstabgeländern mit einer Höhe von 1.31 m versehen. Die Handläufe bestehen aus Stahlrohren 84x2,0 aus rostfreiem, geschliffenen Stahl (Korn 400). Die Geländerfüllungen bestehen aus gespannten Litzenseilen aus rostfreiem Edelstahl, die parallel zur Brückenlängsachse angeordnet wurden. Der Seildurchmesser beträgt 6 mm, die Seilabstände betragen 100 mm . In den Handlauf der Kurveninnenseite der Brücke wurden LED-Lampen integriert.

Der Fahrbahnbelag besteht aus Aluminiumplanken mit einer Bauhöhe von 40 mm. Die Oberseite wurde bereits im Werk mit einem reaktionsharzgebundenen Dünnbelag (RHD) , d= 4 mm im Farbton RAL 7035 (lichtgrau) versehen.

Fertigstellung
2022