Einsatz für die faire Beurteilung von Baustoffen
Ein französischer Vorschlag zur Diskontierung von Treibhausgas-Emissionen bevorteilt nachwachsende Rohstoffe in unangemessener Weise. bauforumstahl e.V. erhebt Einspruch.
Die von Frankreich auf der europäischen TRIS-Plattform (TRIS = Technical Regulation Information System) notifizierten Vorschriften mit den Nummern 790/2020, 791/2020 und 792/2020 weisen Unstimmigkeiten mit den geltenden Rechtsvorschriften und Normen auf.
Die geplanten Vorschriften zur Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit von Wohn-, Büro- und Schulgebäuden enthalten unter anderem explizite Diskontierungsfaktoren für Treibhausgas-Emissionen. Durchschnittlich werden 1,09% pro Jahr vorgesehen. Das würde bedeuten, dass eine 50 Jahre in der Zukunft liegende Emission mit dem Faktor 0,578 gewichtet wird.
Die Berücksichtigung der vorübergehenden CO2-Speicherung und die Herabrechnung der zukünftigen CO2-Emissionen durch Verwendung von Abzinsungs-Faktoren wird als „Dynamic-LCA-Ansatz“ bezeichnet und bildet nicht die Realität ab.
Das Problem wird entgegen der Nachhaltigkeitsdefinition auf zukünftige Generationen verlagert.
Der „Dynamic-LCA-Ansatz“ führt zu einer Unterbewertung von Treibhausgasemissionen bei bio-basierten Produkten und bewirkt somit eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber anderen Baustoffen. Die Technologieneutralität wird durch diese Regelungen untergraben und der Wettbewerb einseitig stark eingeschränkt.
bauforumstahl e.V. hat sich an das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat
Referat BW I 2 - EU-Binnenmarkt und Ressourceneffizienz im Bauwesen, Bauproduktenrecht gewandt und die Inkompatibilität mit den Klimazielen der Europäischen Union aufgezeigt. So wurde die Erstellung eines Einspruchs von deutscher Seite unterstützt.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und das Institut Bauen und Umwelt äußerten Ihre Kritik in Nachrichten an das Ministerium.
Weitere Informationen erhalten Sie in Kürze hier.